Personen, die mit Tolkien Briefkontakt hatten

Aus Ardapedia

Einleitung

Tolkien stand mit vielen Personen in Briefkontakt. Viele dieser Briefe sind erhalten geblieben. In dem Buch J.R.R. Tolkien Briefe [1] sind 354 Antwortbriefe veröffentlicht und u.a. die Absender bzw. Absenderinnen genannt. In diesem Artikel werden die Personen aus der Korrespondenz aufgeführt, über die nicht genügend oder relevante Informationen vorliegen, um einen eigenen Artikel für die Ardapedia zu erstellen.

Die Personen

Aðalsteinsdottir, Ungfrú

Ungfrú Aðalsteinsdottir, eine isländische Leserin, hat Tolkien über eine bevorstehende Übersetzung des Hobbit ins Isländische informiert. Im Brief 352 antwortet Tolkien, dass er darüber sehr erfreut ist.

Austin, Ruth

Austin schreibt Tolkien einen Brief. Mehr ist über sie nicht bekannt. Tolkien interessiert sich in seiner Antwort im Brief 320 besonders für Austins Bemerkungen über Galadriel. Er findet sie richtig und geht kurz auf Galadriels Verhalten ein.

de Bortadano, Joanna

Über die Joanna de Bortadano ist in den Nachschlagewerken und im Internet nichts zu finden. Im Brief 186 führt Tolkien aus, dass der Herr der Ringe keine Allegorie auf Atomkraft ist, sondern eine Geschichte über Tod und Unsterblichkeit.

Boyer, Robert H.

Boyer kontaktierte Tolkien, um mehr über die Beziehung zwischen Tolkien und Auden zu erfahren. Im Brief 327 vom 25. August 1971 antwortet Tolkien. In der spanischen Wikipedia gibt es einen Eintrag über einen Robert. H. Boyer, geboren 1932, der in Oxford studiert hat. Möglicherweise handelt es sich um dieselben Personen. [2]

Browne, Patrick (Sir)

Im Brief 336 schreibt Tolkien über den Preis des Ruhms und seine Ansichten darüber, eine Kultfigur (zu Lebzeiten) zu sein. Obwohl der "Sir Patrick Browne" nicht identifiziert werden kan, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Sir Patrick Browne, einen Richter, da Tolkien ihn in der vollständigen Abschrift als solchen anspricht ("Dear judge").[3]. Der Briefumschlag und und der Brief sind noch erhalten. [4].

Carter, Douglas

Tolkien verband eine langjährige Freundschaft mit Father Douglas Carter, dem Pfarrer von St. Gregory's Chutch/Oxford. Dessen Predigten beschreibt Tolkien in Briefen an seinen Sohn Christopher mit Begeisterung (u.a. Brief 69, Brief 80, Brief 99, Brief 100. Der Brief 338 ist Ende Juni 1972 direkt an Carter gerichtet. 1957 war Carter der Kommentator eines Films über Kardinal Newman, dessen Drehbuch Pater John Tolkien geschrieben hatte. [5] Für die von Tolkien erfundene Eukatastrophe fand er ein reales Beispiel in einem Vorfall, den Pater Douglas Carter 1944 in einer der gelobten Predigten schilderte [6].

Ehrhart, E. R.

Im Brief 349, der sich an Frau E. R. Ehrhart richtet, äußert Tolkien sein Unverständnis über eine falsche Ableitung seines Namens und erläutert die Wurzeln und die Verbreitung des Wortstammes.

Findlay, Catharine

Im Brief 348, der sich an Frau Catharine Findlay richtet, äußert Tolkien sich zum Namen Galadriel.

Heppenstall, Rayner

John Rayner Heppenstall wurde am 27. Juli 1911 in Lockwood, England geboren und starb am 23. Mai 1981 in Kent, England. Er war ein britischer Romanautor, Lyriker, Tagebuchschreiber und Radiomacher für die BBC, für die er unter anderem 1947 die Adaption von Orwells Farm der Tiere produzierte. [7]. In letzterer Funktion stand er auch über mehrere Monate in Briefkontakt mit Tolkien. In dem einzigen abgedruckten Brief Brief 152 aus einer Reihe von Briefen, die er in den folgenden Monaten an den BBC-Produzenten Rayner Heppenstall schrieb, als Tokiens dramatischer Dialog "Homecoming of Beorhtnoth" für eine Lesung entwickelt wurde, wies Tolkien darauf hin, dass ein "Dialekt"-Ton oder eine ländliche Färbung nicht notwendig sei. [8] In der Chronologie von Scull & Hammond sind Briefkontakte für den 25. August 1954, 22. September 1954 (Brief 152), 27. September 1954, November 1954, 15. November 1954, 1-2. Dezember 1954 und 13. Dezember 1954 verzeichnet.[9]

Lanier, Sterling E.

Im Brief 343 drückt Tolkien seine Freude über die Verleihung des Preises an Lanier aus. Tolkien ist jedoch nicht überrascht, dass der Preis nutzlos ist. Ähnlich enttäuscht war er selbst, als ihm ein Fan einen Becher mit der Ringinschrift als Gravur schickte. Er benutzt den Becher ausschließlich als Aschenbecher. Lanier war Schriftsteller, Herausgeber und Bildhauer und wurde 79 Jahre alt. Als Lektor bei Chilton Books in Philadelphia setzte er sich 1965 für die Veröffentlichung von Frank Herberts "Dune" ein, das zu einem der meistverkauften Science-Fiction-Romane aller Zeiten wurde. Zu seinen eigenen Werken zählen "The War for the Lot" (1969), "Hiero's Journey" (1974), "Menace Under Marswood" (1983) und eine Reihe von Romanen über die seltsamen Abenteuer des Brigadiers Donald Fellowes. Lanier war auch ein Bildhauer von realen und skurrilen Miniaturwesen.[10] Tolkien mochte laut Wikipedia und Nachruf einige seiner Mittelerde-Skulpturen, wollte aber nicht, dass diese kommerziell vermarktet werden. Lanier akzeptierte dies. [11] Er gewann 1970 den Verlagspreis der Follett Publishing Company, über den es vermutlich in dem Briefwechsel geht.

Leach, Lyle

Im Brief 346 an Lyle Leach geht Tolkien auf dessen Bitte ein, lehnt sie aber ab. Leach scheint ein Leser von Tolkiens Werken zu sein, der Tolkien um Hilfe bei einer wissenschaftlichen Arbeit über Tolkiens Werke bat.

Marshall, Dora

Frau Marshall ist Leserin des Herrn der Ringe und schrieb einen Brief an Tolkien. Über ihre Person ist nichts Näheres bekannt. In seiner Antwort Brief 159 schreibt er, dass er von dem Erfolg überrascht sei.

Salmon, Michael

Michael Salmon, ein Leser, schickte einen freundlichen Brief, in dem er sein Interesse an Tolkiens Werk bekundete und anscheinend auch einige Fragen stellte. Tolkien schreibt im Brief 335, dass er keine Zeit habe, Fanbriefe zu beantworten, wenn er das Silmarillion in seinem hohen Alter fertigstellen wolle.

Tayar, Graham

In einem Brief vom 22. Mai 1971 fragt Tayar nach den Namen Gamgee und Gondor. Tolkien antwortet Anfang Juni Brief 324. Tolkien wird von Tayar zu einem Abendessen mit den Old Edwardians eingeladen. Tolkien nimmt die Einladung per Brief vom 3. Mai 1972 an, muss aber am 3. November 1972 absagen. Die Briefe sind nicht wiedergegeben. Scull & Hammond schrieben darüber: "Sein schlechter Gesundheitszustand hindert ihn nun daran, seine Verabredung zu einem Abendessen mit den Londoner Old Edwadians einzuhalten. Später wird er mit Hilfe von Tayar eine kurze Rede aufnehmen, die den Old Edwardians bei dieser Gelegenheit vorgespielt werden soll." [12]

Vermutlich ist dies der Journalist Graham Joseph Tayar. [13]

Thurston, Meriel

Aus den beiden veröffentlichten Antworten Brief 342 und Brief 345 kann man entnehmen, dass sie ihn fragte, ob sie ihre (Rinder-)Herde "Rivendell" nennen dürfe. Er antwortete, dass er das Tal von Rivendell nicht für einen geeigneten Namen für eine Herde halte und bot an, ihr bei der Benennung der einzelnen Bullen zu helfen. Frau Thurston antwortete später und schlug wahrscheinlich die Namen "Elrond" und "Glorfindel" für ihre Bullen und "Arwen", "Galadriel" und "Celebrian" für ihre Kühe vor. Er erklärte ihr, was diese elbischen Namen bedeuten und warum sie als Rindernamen ungeeignet sind. Er schrieb ihr fünf elbische Namen auf, die sich besser für Stiere und Kühe eigneten: Aramund ('Königlicher Stier'), Tarmund ('Edler Stier'), Rasmund ('Heimischer Stier'), Turcomund ('Stierführer') und Galathea ('Göttin der Milch').

Wilson, M.

Im Brief 189 antwortet Tolkien einer Leserin, M. Wilson, die ihn offenbar auf das Interesse von Kindern am Herrn der Ringe anspricht. Tolkien nimmt dies zur Kenntnis, ist aber nicht glücklich darüber und führt dies aus.

Wrigley, Mr.

Ein gewisser Mr. Wrigley hatte Tolkien geschrieben, dass Akademiker mehrere Generationen damit beschäftigt sein würden, nach Quellen zum Herr der Ringe zu suchen. In Brief 337 stimmt Tolkien dieser Vermutung zu und geht auf die Verwendung eines Motivs ein.

Quellen

[14] [15] [16] [17] [18] [19] [20]

  1. Humphrey Carpenter, J.R.R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Auflage, Klett-Cotta S. 563
  2. https://fr.wikipedia.org/wiki/Robert_H._Boyer
  3. https://tolkiengateway.net/wiki/Letter_336
  4. https://tolkienlibrary.com/sdebelder/sdb002.php
  5. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S. 213
  6. Brief 89 S. S. 134ff
  7. https://en.wikipedia.org/wiki/Rayner_Heppenstall
  8. Humphrey Carpenter, J. R. R. Tolkien Briefe, 4. deutsche Ausgabe, Klett-Cotta S. 247
  9. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] -Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017)
  10. https://www.legacy.com/us/obituaries/heraldtribune/name/sterling-lanier-obituary?id=24972771#fbLoggedOut Nachruf veröffentlicht von Herald Tribune on Jul. 1, 2007
  11. https://de.wikipedia.org/wiki/Sterling_E._Lanier
  12. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] -Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017), übersetzt mit DeepL
  13. https://de.wikipedia.org/wiki/Graham_Tayar
  14. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] -Chronology, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017)
  15. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] - Reader's Guide Part I A - M, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S.
  16. Wayne G. Hammond, Christina Scull und J. R. R. Tolkien: The J. R. R. Tolkien Companion and Guide(Boxed Set] - Reader's Guide Part II N - Z, Harper Collins Publ. UK; Revised and expanded edition (2. November 2017) S.
  17. Humphrey Carpenter, The Inklings, S. 257
  18. Carpenter, Humphrey. "J.R.R. Tolkien: Eine Biographie, Klett-Cotta 2022, S.235
  19. Garth, John. Tolkien und der Erste Weltkrieg - Das Tor zu Mittelerde, Klett-Cotta 2020 S.
  20. Tom Shippey, Der Weg Nach Mittelerde, Klett Cotta 2008 S. 124