Waldläufer des Nordens

Aus Ardapedia
Ein bewaffneter Waldläufer des Nordens

Die Waldläufer des Nordens waren ein geheimes und wanderndes Volk in Eriador. Sie waren die Nachfahren der Dúnedain von Arnor.

Hintergrund

Nachdem der Hexenkönig von Angmar im Jahr 1974 D. Z. Arthedain, das letzte Teilreich von Arnor, zerstört hatte und Arvedui, der letzte König von Arthedain im folgenden Jahr umgekommen war, hatten nur wenige Dúnedain von Arnor überlebt. Sie wurden zu einem geheimen und wandernden Volk von Waldläufern. Arveduis ältester Sohn Aranarth war der erste Stammesführer der Dúnedain, die seither in verborgenen Siedlungen im Norden Eriadors lebten. Arahael, Aranarths Sohn wurde – wie jeder Stammesführer nach ihm – in seiner Jugend in Bruchtal ausgebildet.

Beschreibung

Die Waldläufer des Nordens hatten als Dúnedain meist graue Augen, dunkle Haare und eine enorme Lebensspanne. In ihrer Zeit in der Wildnis entwickelten sie, wie die Waldläufer von Ithilien, ausgeprägte Fähigkeiten im Jagen und Überleben. Zur Aufgabe machten sie es sich, die alten Straßen Arnors, wie zum Beispiel den Grünweg zu bewachen und die einfachen Leute Eriadors vor den bösen Kreaturen wie Orks zu beschützen. Auch kämpften sie oft mit den Hügeltrollen der Ettenöden.

Da sie stets im Geheimen handelten, bekamen sie niemals Dank oder Anerkennung. In Bree hielt man sie für mysteriös und gefährlich. Dort bekam der letzte Stammesführer Aragorn II. den Namen Streicher, der sicherlich abwertend zu verstehen ist.

Der Hauptsitz der Waldläufer lag zwischen dem Nebelgebirge und den Flüssen Weißquell und Lautwasser. Damit befand er sich in der Nähe von Bruchtal und interessanter Weise nicht auf ehemaligem Herrschaftsgebiet Arthedains sondern Rhudaurs.

Geschichte

Dem Untergang von Arnor folgte der Wachsame Friede, in dem die Waldläufer in kleineren Schlachten und Scharmützeln gegen Orks und Wölfe kämpften. Der Stammesführer Aragorn I. wurde 2327 D.Z. von Wölfen getötet.

In der Zeit des Stammesführers Arassuil fielen Orks aus dem Nebelgebirge in Eriador ein. Die Waldläufer und Elronds Söhne kämpften gegen sie, doch eine Rotte Orks drang ins Auenland ein, wo sie von Bandobras Tuk besiegt wurde.

Während der Zeit von Argonui kam im Jahr 2911 D.Z. der Grausame Winter, in dem der Baranduin gefror und Weiße Wölfe nach Eriador eindrangen. Argonuis Sohn und Nachfolger Arador wurde 2930 D.Z. von Hügeltrollen erschlagen; sein Sohn Arathorn II. drei Jahre später von Orks getötet. Arathorns Sohn Aragorn II. unternahm zwischen 2957 und 2980 D.Z. lange Reisen, während der er unter dem Namen Thorongil König Thengel von Rohan und Truchsess Ecthelion II. von Gondor diente.

Saruman, der Gandalf misstraute, bemerkte dessen Interesse an den Hobbits und entsandte Spione nach Bree und ins Südviertel des Auenlandes. In den Jahren vor dem Ringkrieg stellten seine Späher fest, dass das Auenland von den Waldläufern streng bewacht wurde. Als Gandalf vermutete, dass Bilbo Beutlin den Einen Ring gefunden hatte, wurde die Wache auf seine Bitte hin verstärkt. Aragorn half Gandalf auch bei der Jagd nach Gollum.

Während des Ringkriegs führte Aragorn die Hobbits um Frodo Beutlin nach Bruchtal. Außerdem schloss er sich der Gemeinschaft des Ringes an. Die Waldläufer bewachten während des Ringkriegs die Sarnfurt, konnten die Nazgûl aber nicht am Passieren hindern. Später zog Halbarad mit 30 Waldläufern und den Söhnen Elronds nach Süden und bildete mit Aragorn die Graue Schar. So griffen die Waldläufer auch entscheidend in die Schlacht auf dem Pelennor ein und wendeten den Krieg zu Gunsten der Freien Völker.

Für die einfachen Leute in Eriador hatte es schreckliche Folgen, dass ihre heimlichen Beschützer fortgingen: In Bree gab es Unruhen und Raubüberfälle und das Auenland wurde von Sarumans Strolchen unterjocht, bis Frodo und seine Gefährten das Auenland befreiten.

Auch für Bree kamen wieder bessere Zeiten, denn die Waldläufer kehrten zurück und das alte Königreich Arnor wurde wieder errichtet – als nördlicher Teil des Wiedervereinigten Königreiches. Auch die alte Hauptstadt Annúminas wurde wieder aufgebaut.

Adaptionen

Herr der Ringe Filmtrilogie

In Jacksons Filmtrilogie spielen die Waldläufer des Nordens keine Rolle. Dadurch, dass im Film die Schlacht an der Sarnfurt und vor allem die Graue Schar komplett fehlen, ist Aragorn der einzige Vertreter seiner Gruppierung. Aragorn wirkt dabei auf die Menschen in Bree und die Hobbits gefährlich und mysteriös. Er ist mit Schwert und Bogen bewaffnet und ein fähiger Jäger.

The Hunt for Gollum

Im Fanfilm The Hunt for Gollum taucht neben Aragorn ein zweiter fiktiver Waldläufer mit dem realistischen Namen Arithir auf. Eigenartigerweise gibt sich Aragorn ihm gegenüber als Streicher zu erkennen. Arithir kann ihn nicht mit dem Stammesführer der Dúnedain in Verbindung bringen. Insofern wird die innere Rangordnung der Waldläufer falsch wiedergegeben. Ansonsten attackieren die Waldläufer in The Hunt for Gollum betont aus dem Hinterhalt und unbemerkt.

Born of Hope

Im Fanfilm Born of Hope geht es um den Kampf von Aragorns Vater Arathorn gegen Saurons Geschöpfe. Zu Beginn des Films ist Arathorn noch der Sohn des Stammesführers Arador und rettet mit einer Truppe von Waldläufern seine spätere Ehefrau Gilraen und ihre Eltern Dírhael und Ivorwen vor einer Rotte Orks. Der Film zeigt das Leben der Waldläufer sowie weitere Kämpfe gegen Orks und einen Hügeltroll, bei dem Arador getötet wird und endet tragisch mit Arathorns Tod.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
    • Erstes Buch: Im Gasthaus Zum tänzelnden Pony (Kapitel 9) und Streicher (Kapitel 10)
    • Fünftes Buch: Der Weg der Grauen Schar (Kapitel 2)
    • Sechstes Buch: Auf der Heimreise (Kapitel 7)
    • Anhang A: Annalen der Könige und Herrscher, I. Die númenórischen Könige
    • Anhang B: Die Aufzählung der Jahre (Zeittafel der Westlande)