Nandor

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Ein Nandor-Elb Bild: Mia Steingräber

Die Nandor (Quenya für die sich abwenden) sind in den Werken J. R. R. Tolkiens ein Volk der Elben. Sie gingen zuerst als Teil der Teleri mit auf die Große Wanderung nach Westen, überschritten jedoch nicht das Nebelgebirge. Von ihnen stammen die Grünelben und Waldelben ab.

Elben

Volk

Elben, Nelyar

Beschreibung

Die Nandor waren ursprünglich Teleri, gehörten demnach zur dritten Gruppe der Eldar, die sich vom Cuiviénen auf die große Wanderung nach Westen aufmachten. Am Fluss Anduin weigerten sich viele, das im Ersten Zeitalter noch viel gewaltigere Nebelgebirge zu überschreiten. Diese wandten sich unter Lenwe nach Süden, weshalb sie nach der alten gemeinsamen Sprache die Nandor, d.h. die sich abwenden genannt wurden. Jene Teleri hingegen, die unter Elwe das Gebirge überschritten und später in Beleriand siedelten, wurden Sindar genannt. Von den Calaquendi, den Elben des Lichts, werden die Nandor daher zu den Úmanyar gerechnet, da sie das Land Aman nie erreichten. Zusammen mit den Avari, die sich der großen Wanderung ganz verweigerten, bildeten die Úmanyar die Moriquendi, die Dunkelelben.

Wanderungen der Nandor

Einige der Nandor blieben im Tal des Anduin und wurden später als Waldelben bekannt, die namentlich in Lothlórien und im Düsterwald siedelten. Lenwe führte eine Schar weiter nach Süden. Davon erreichten manche schließlich die Anduin-Mündungen und wohnten dort. Wieder andere gingen über das Weiße Gebirge nach Norden in die Wildnis von Eriador, wo sie in den Wäldern lebten und sich sehr vor den Geschöpfen Morgoths aus dem Norden fürchteten. Unter diesen war Lenwes Sohn Denethor, der von dem Frieden und der Sicherheit in Thingols Land hörte und schließlich viele Nandor über die Ered Luin nach Beleriand führte. Thingol begrüßte sie und ließ sie in Ossiriand wohnen. Nach Denethors Tod wurden sie Grünelben genannt. Jene aus dem Waldvolk Eriadors, die sich Denethor nicht anschlossen, zogen weiter umher und begrüßten und akzeptierten nach dem Fall Beleriands Galadriel und Celeborn als Herrin und Herrn.

Kultur

Die Nandor entwickelten sich nach ihrer Sonderung von den drei Scharen der großen Wanderung zu einem eigenen Volk. Sie sprachen mit dem Nandorin eine eigene Sprache und lebten in besonderer Verbindung mit der belebten Natur, über die sie großes Wissen erlangten. Auch das Wasser liebten sie, weshalb sie oft an Bächen und Wasserfällen lebten. Die Nandor begeisterten sich wenig für Technik, weshalb sie von den Noldor als zurückgeblieben wahrgenommen wurden: Weder schmiedeten sie Eisen, noch bauten sie Städte oder gründeten große Reiche. Erst im Verlauf der „Sindarisierung“, als nach dem Fall Beleriands im Zweiten Zeitalter Familien sindarischen Geblüts unter den Waldelben Königreiche errichteten, „zivilisierten“ sich die Nandor. Sie erlernten die Sprache und Schrift ihrer Herrscher und begannen in befestigten Siedlungen zu wohnen, ohne aber jemals ihre Verbundenheit zum Wald und ihrem ursprünglichen, wilden Leben zu verlieren.

Quellen

  • Das Silmarillion: Quenta Silmarillion,
    • III Vom Erwachen der Elben und von Melkors Gefangenschaft
    • X Von den Sindar
  • Nachrichten aus Mittelerde: Teil Zwei: Das Zweite Zeitalter,
    • Kapitel IV, Die Geschichte von Galadriel und Celeborn und von Amroth, König von Lórien
    • Anhang A, Die Wald-Elben und ihre Sprache
    • Anhang B, Die Sindarin-Fürsten der Wald-Elben