Meriadoc Brandybock

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Meriadoc Brandybock im Fangorn-Wald.
Bild: Anke Eißmann

Meriadoc „Merry“ Brandybock (Original: Meriadoc „Merry“ Brandybuck) ist im Legendarium einer der neun Gefährten.

Zeitangaben

Volk

Hobbits

Beschreibung

Meriadoc Brandybock, schlicht Merry genannt (weshalb nicht selten vergessen wurde, dass er eigentlich Meriadoc hieß), war der Sohn von Saradoc Brandybock und Esmeralda, einer Schwester von Peregrin Tuks Vater Paladin. Als Sohn eines Herrn von Bockland lebte er im Brandygut zu Bockenburg in Bockland.

Als Brandybock war er sicherlich wagemutiger als manch ein anderer Hobbit, so kannte er den Geheimzugang zum Alten Wald und hatte sich auch schon einige Male in dessen lichtere Waldränder gewagt. Merry hatte braune Haare, konnte bootfahren und hatte laut Aragorn ein wackeres Herz. Er war kein ungebildeter Hobbit und schrieb später einige bedeutsame Schriften zu verschiedenen Themen.

Hintergrund

Die Gefährten

Zusammen mit seinem Vetter Pippin und Sam war er der beste Freund von Frodo. Durch Zufall erfuhren er und Pippin, dass Frodo einen Zauberring hatte und versuchten näheres herauszufinden. Sie wussten deshalb, dass Frodo nicht vorhatte, sich in Bockland niederzulassen, sondern fortzugehen. Auf dieses Abenteuer wollten sie unbedingt mit, weil sie Frodo nicht mit der Bürde des Einen Rings alleine lassen wollten. Merry war über seine Verwandten an das Haus in Krickloch gekommen und hatte für Frodos Ankunft bereits mit Fredegar Bolger alles hergerichtet.

Die Flucht von Krickloch durch den Alten Wald endete für Pippin und Merry fast tödlich, denn sie wurden in einer alten Weide gefangen, doch von Tom Bombadil gerettet. Auf dem Weg zur Straße wurden sie von einem Grabunhold gefangengenommen und entkamen mit Toms Hilfe nur knapp.

Im Gasthaus „Zum Tänzelnden Pony“ zu Bree bekam Merry mit, wie Lutz Farning den Nazgûl Bericht von Frodos seltsamen Verschwinden im Pony erstattete, kurz darauf wurde er jedoch entdeckt und durch den Atem der Nazgûl ohnmächtig. Wieder zu sich gekommen, warnte Merry daraufhin seine Freunde, die inzwischen auf Aragorn getroffen waren. So konnten sie dem Angriff der Ringgeister entgehen.

Nach der glücklichen Ankunft in Bruchtal fand Elronds Rat statt und dank Gandalfs Fürsprache wurden auch Merry und Pippin in der Gemeinschaft des Ringes aufgenommen.

Die Zwei Türme

Merry und Pippin bei den Uruk-hai

Als die Gemeinschaft des Ringes bei den Rauros-Fällen zerfiel, geriet Merry zusammen mit seinem Vetter Pippin in die Gefangenschaft der Uruk-hai und wurde von ihnen Richtung Orthanc verschleppt. Boromir, der versuchte, die beiden Hobbits zu schützen, erlag nach dem Kampf seinen Verletzungen. Merry, der eine tiefe Wunde an der Stirn erhalten hatte, konnte jedoch zusammen mit Pippin – und vor allem durch dessen Pfiffigkeit – am Rande des Fangorn-Waldes entkommen.

Die beiden Hobbits begegneten dem Ent Baumbart. Sie freundeten sich mit ihm an und wurden zum Steinchen, das alles ins Rollen brachte: Die Ents erwachten und griffen Saruman in Isengart an. Dort trafen Merry und Pippin nach dem Sieg über Saruman auch ihre alten Freunde Aragorn, Legolas, Gimli und Gandalf wieder.

Merry und Pippin trennten sich kurz darauf, weil Gandalf Pippin mit nach Minas Tirith nahm. Merry blieb bei den Rohirrim.

Die Rückkehr des Königs

Merry und Dernhelm im Heer Rohans, Bild: Anke Eißmann

Merry freundete sich mit König Théoden an. Aus Liebe zu ihm bot er dem König seine Dienste an und wurde zum Knappen und Schwert-Than Théodens. Als Gondor durch die Leuchtfeuer Rohan um Hilfe bat, ritt Merry auf einem kleinen Pony namens Stybba mit den anderen Kriegern nach Dunharg, wo die Heerschau Rohans abgehalten wurde.

Merry wollte mit Richtung Minas Tirith und in die Schlacht reiten, doch Théoden verbot es ihm, weil er keines der großen Pferde der Rohirrim reiten konnte und er für einen seiner Reiter, sollte er ihn mitnehmen, eher eine Last denn eine Hilfe wäre. Merry war schon fast verzweifelt, als sich ein junger Reiter namens Dernhelm bereit erklärte, ihn mitzunehmen.

Bei der Schlacht auf den Pelennor-Feldern versteckte sich Merry vor allem hinter Dernhelm, weil ihn das Schlachtgetümmel in Angst und Schrecken versetzte, beide stürzten jedoch, als Dernhelms Pferd Windfola wegen dem nahenden Untier des Nazgûl-Fürsten scheute. Während Dernhelm mit Bestürzung König Théoden tödlich verwundet am Boden liegen sah und bereit war, ihn zu verteidigen, war Merry durch den Sturz bewusstlos. Er nahm nur vage die Worte Dernhelms wahr und als er schließlich die Augen öffnete, fand er, dass Dernhelm des Königs Nichte Éowyn war, die der Nazgûl-Fürst niedergezwungen hatte. Um sie zu retten, nahm Merry all seinen Mut zusammen und stach dem Ringgeist seine Klinge in die Kniebeuge, eine Tat, die den Nazgûl straucheln ließ und Éowyn die Möglichkeit gab, ihm mit ihrem Schwert einen verderblichen Stoß zwischen Krone und Mantel zu versetzen.

Durch den Schwarzen Atem an Körper und Geist verletzt, brachte man beide in die Häuser der Heilung, wo Aragorn ihnen mit Hilfe der Wirkung der Athelas-Blätter helfen konnte. Wegen seines noch zu schwachen Gesundheitszustands durfte Merry nicht, wie sein Vetter Pippin, in die Schlacht am Morannon ziehen.

Nach Saurons Niederlage nahm Merry am Begräbniszug König Théodens von Minas Tirith nach Edoras teil, wo ihm Éomer und Éowyn aus Dankbarkeit und als Abschiedsgeschenk ein Horn aus dem Hort des Drachen Scatha schenkten.

Bei der Befreiung des Auenlands war Merry einer der Hauptleute beim Aufstand gegen Scharrers Strolche. Er rief die Hobbits mit seinem Horn zur Schlacht von Wasserau.

Nach dem Ringkrieg

Nach dem Ringkrieg heiratete er Estella Bolger, die Schwester seines Freundes Fredegar. Zusammen hatten sie mindestens einen Sohn. Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1432 A. Z. wurde Merry der neue Herr von Bockland und erhielt bald schon, wegen seiner zahlreichen und großartigen Feste den Beinamen der Prächtige. König Elessar ernannte ihn schließlich gemeinsam mit Sam und Pippin zum Ratsherrn des Nördlichen Königreichs. Merry verfasste verschiedene literarische Werke darunter Kräuterkunde vom Auenland, Jahreszählung und Alte Wörter und Namen im Auenland.

Er reiste oft in den Süden nach Gondor und Ithilien, wo er Éowyn besuchte.

Im Jahre 1484 A. Z. verließ er das Auenland, weil ihn sein alter Freund Éomer noch einmal sehen wollte. Merry war bereits 102, aber noch rüstig, so dass er sich zusammen mit Pippin nach Rohan aufmachte. Nach dem Dahinscheiden König Éomers im Herbst desselben Jahres ritten die beiden nach Gondor, wo sie ihre letzten Lebensjahre in Frieden zubrachten. Er wurde ebenso wie Pippin an der Rath Dínen in den Weihestätten zur letzten Ruhe gebettet. Wie es hieß, wurden die Totenbetten der beiden Hobbits nach dem Tod König Elessars neben das seine in das Haus der Könige gestellt.

Nachdem er im Fangorn-Wald den Enttrunk zu sich genommen hatte, war Merry, ebenso wie sein Vetter, mit einer Körpergröße von etwas über vier Fuß und fünf Zoll (knapp 1,35 m), sogar größer als Bullenrassler Tuk.

Adaptionen

Zeichentrickfilme

Im Der Herr der Ringe-Zeichentrickfilm von 1978 wird Pippin von Simon Chandler gesprochen. In dieser Filmadaption wird Simon Chandler von Ulf-Jürgen Wagner synchronisiert.

In der „Fortsetzung“ The Return of the King von Arthur Rankin Jr. und Jules Bass von 1981 wird Pippin von Casey Kasem gesprochen.

Filmtrilogie

Dominic Monaghan, Dezember 2003, Foto: Stefan Servos

In der Filmtrilogie wird Merry von Dominic Monaghan dargestellt. Seine Rolle, ebenso wie die Billy Boyds, der den Pippin spielt, ist eher komödiantisch angelegt, wie man es besonders im ersten Teil an dem Zwischenfall mit der Rakete auf Bilbos Geburtstag (Szene 5: Ein lang erwartetes Fest), ihren Liedern und komischen Reaktionen (insbesondere Szene 9: Im „Grünen Drachen“ und Szene 13: Querfeldein zu den Pilzen) sieht. Sie verkörpern dadurch den wahren Hobbit-Geist, der den Zuschauern besonders am Anfang der Special Extended Edition (Szene 2: Über Hobbits) vorgestellt wird. Die beiden stellen mit ihrer zu Anfang unkonventionellen Hobbitart bereits früh für die Zuschauer Sympathieträger dar.

Merry und Pippin sind als lebenssprühende Figuren angelegt. Frodo wird von der Mission, die er erfüllen soll, niedergedrückt, und Sam nimmt seine Aufgabe schrecklich ernst, aber diese zwei sind die eigentlichen Joker in dem Spiel und die Würze in der Schar der Gefährten.

—” Dominic Monaghan: Über seine Figur Merry in Brian Sibleys Der Herr der Ringe: Das offizielle Filmbuch.

Merry ist in den Filmen mutiger als sein Vetter Pippin und ist stets munter und zu Scherzen aufgelegt. Er ist es selbst, der die Ents aufrüttelt (Szene 47: „Nicht so hastig, mein Herr Meriadoc!“ und Szene 52: Das Entthing trifft eine Entscheidung), bei den Rohirrim erweist er sich in seinen Worten als entschlossener und tapferer Kämpfer (Szene 34: Die Heerschau von Rohan und Szene 39: Merrys Tapferkeit) und bei der Schlacht auf den Pelennor-Feldern kämpft er Seite an Seite mit Éowyn (Szene 46: Der Ritt der Rohirrim). Im Film nimmt er auch, anders als im Buch, an der finalen Schlacht vor dem Morannon teil (Szene 65: Das Schwarze Tor öffnet sich).

Hörspiele

Im englischen Hörspiel zum Roman The Lord of the Rings (BBC, 1981) wird Merry von Richard O'Callaghan gesprochen.

Im deutschen Der Herr der Ringe-Hörspiel (SWF/WDR, 1991) wird der Hobbit von Schauspieler Tobias Lelle gesprochen.

Namen und Titel

  • Meister Holbytla, ist eine Art Titel Merrys in Rohan. Das Wort Holbytla ist altenglisch und bedeutet ‚Höhlenbauer‘.
  • Holdwine, ebenfalls ein Name für Merry in Rohan, vor allem als Knappe Rohans. Holdwine ist ein altenglischer Name und bedeutet ‚Hold-Freund‘.
  • Meriadoc der Prächtige, Beiname Merrys als Herr von Bockland, gegeben aufgrund seiner vielen, großen Festgelage die er gab.
  • Kalimac Brandagamba, Merrys Name im unübersetzten Hobbitisch, gewöhnlich abgekürzt zu Kali, was auf Westron ‚fröhlich‘ bedeutet.

Anmerkungen

  1. Das Geburtsjahr wird in seinem Stammbaum in Anhang C des Herrn der Ringe angegeben, die Jahreszeit ergibt sich aus dem Eintrag für das Jahr 1484 A. Z. in Anhang B, wonach Merry im Frühjahr jenes Jahres 102 Jahre alt war.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
    • Erstes Buch,
      • Drittes Kapitel: Drei Mann hoch.
      • Viertes Kapitel: Geradewegs zu den Pilzen.
      • Fünftes Kapitel: Eine aufgedeckte Verschwörung.
      • Sechstes Kapitel: Der Alte Wald.
      • Achtes Kapitel: Nebel auf den Hügelgräberhöhen.
      • Neuntes Kapitel: Im Gasthaus zum Tänzelnden Pony.
    • Zweites Buch,
      • Zweites Kapitel: Der Rat von Elrond.
      • Achtes Kapitel: Abschied von Lórien.
      • Zehntes Kapitel: Der Zerfall der Gemeinschaft.
    • Drittes Buch,
      • Erstes Kapitel: Boromirs Abschied.
      • Viertes Kapitel: Baumbart.
      • Neuntes Kapitel: Treibgut und Beute.
    • Fünftes Buch,
      • Drittes Kapitel: Die Heerschau von Rohan.
      • Fünftes Kapitel: Der Ritt der Rohirrim.
      • Sechstes Kapitel: Die Schlacht auf den Pelennor-Feldern.
      • Achtes Kapitel: Die Häuser der Heilung.
      • Zehntes Kapitel: Das Schwarze Tor öffnet sich.
    • Sechstes Buch, Achtes Kapitel: Die Befreiung des Auenlandes.
    • Anhang C: Familienstammbäume.
  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien.
    • Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter.
  • J. R. R. Tolkien: Sauron Defeated. Herausgegeben von Christopher Tolkien.
    • Part One: The End of the Third Age, XI The Epilogue.
  • J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth. Herausgegeben von Christopher Tolkien.
    • II The Appendix on Languages.
  • Brian Sibley: Der Herr der Ringe: Das offizielle Filmbuch.


Die Gefährten
Vorgänger Herr von Bockland Nachfolger
Saradoc „Goldstreuer“ 1432–1484 A. Z. Merrys Sohn