Magier

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Magier und Zauberkünstler (engl. Magicians und Conjurers) waren in Mittelerde Wesen, die gewisse unerklärliche „magische“ Kräfte besaßen oder vortäuschten diese zu besitzen.

„Zauberer“ und „Hexenmeister“ als „Verkleidungen“ mächtigerer Wesen

Die Erscheinung als Zauberer diente so z. B. den Angehörigen des Ordens der Istari dazu ihre Herkunft zu verbergen, indem sie als alte menschliche Männer erschienen, zwar offenbar mit gewissen magischen Eigenschaften begabt, aber harmlos und nicht offen als die Maiar zu erkennen, die sie tatsächlich waren.[1] Etwas abfälliger waren Bezeichnungen wie Hexenmeister und Hexer (engl. Sorcerer und Witch), die üblicherweise Diener Saurons, wie den Fürst der Nazgûl oder Saurons Mund, bezeichneten, die dieser auf ungeklärte Weise mit besonderen Kräften ausgestattet hatte (z. B. die Morgul-Klingen und Menschenringe der Nazgûl). Aber auch Elben mit besonders großen Kräften wie Galadriel konnten von Menschen und Zwergen die ihnen nicht wohlgesonnen waren oder ihren Motiven misstrauten mit diesen Begriffen betitelt werden.[2] Auch Saurons Erscheinung als Geisterbeschwörer (engl. Necromancer) war eine solche Fassade eines Hexenmeisters hinter der der Weiße Rat allenfalls einen verdorbenen Menschen oder Ringgeist vermutet hätte, nicht jedoch den wiedergekehrten Dunklen Herrscher.

Magier in Mittelerde

Einige Menschen in Mittelerde waren eventuell Scharlatane, die als Zauberkünstler oder Gaukler durch die Gegend zogen, ähnlich wie Gandalf, der als Unterhalter und Feuerwerkskünstler auftrat – ohne dass leichtgläubige Bauern wie die Hobbits mehr dahinter vermutet hätten. Auch als Frodo im Gasthaus „Zum Tänzelnden Pony“ nach seinem Unfall mit dem Ring plötzlich unsichtbar wurde, hielten ihn die abergläubischen Breeländer zumeist für einen Zauberkünstler (die in Bree nicht sonderlich beliebt zu sein schienen). Einige Menschen, vielleicht auch andere Wesen, in Mittelerde verfügten zum Teil jedoch wirklich über gewisse „magische“ Kräfte, so gibt J. R. R. Tolkien zu, dass z. B. Beorn „[...] zweifelsohne ein wenig ein Magier“ war.[3] Auch gab es in Gondor unter den Dúnedain gewisse alte Männer, die Tränke brauten und auf dem Turm Orthanc, vor Sarumans Zeit, die Sterne beobachteten,[4] offenbar eine Art Seher, ähnlich wie Malbeth von Arthedain. Auf Adûnaïsch wurden solche Magier und Hexenmeister sapthân oder zigûr genannt (wovon sich Saurons adûnaïscher Name Zigurûn ableitet).[5] Andere „magische Traditionen“ späterer Zeitalter wurden eventuell im Osten und Süden Mittelerdes von den Ithryn Luin begründet.

Weiteres

  • Auch der Fürst der Nazgûl wird an einer Textstelle als Zauberer (engl. Wizard) bezeichnet.
  • Der Dunkelelb Túvo wird in den Verschollenen Geschichten ein Zauberer genannt.
  • Sauron wird an mehreren Stellen Zauberer genannt, im Zweiten Zeitalter war dies sogar der Name unter dem er allgemein bekannt war (z. B. in der adûnaïschen Form Zigurûn). Auch die Sirion-Insel Tol-in-Gaurhoth war nach ihm als Zaubererinsel (engl. Wizard’s Isle) bekannt.
  • Ein mächtiger Elb mit besonderen Zauberkräften war Finrod Felagund, der sich auf Tol-in-Gaurhoth mit Sauron in Zauberliedern maß und Beren und dessen gesamte Gefolgschaft zur Tarnung das Aussehen von Orks verleihen konnte. Ebenfalls mächtig in elbischen Zaubergesängen war Lúthien.

Einzelnachweise

  1. So erwähnt Gandalf gegenüber Bilbo deutlich seine größere Macht als er feststellt „I am not some conjurer of cheap tricks!“
  2. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Drittes Buch, Sechstes Kapitel: Der König der Goldenen Halle. S. 118
  3. „[...] no doubt a bit of a magician“ Letters, #144
  4. J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Drittes Buch, Achtes Kapitel: Der Weg nach Isengart.
  5. J. R. R. Tolkien: Sauron Defeated. S. 247, 421