Haradrim

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Die Schwarze Schlange, Banner der Haradrim-Krieger auf den Pelennor-Feldern

Haradrim (Sindarin für ‚Südvolk‘) ist im Legendarium eine Bezeichnung für die Menschen die den Süden Mittelerdes bewohnten.

Beschreibung

Die Haradrim waren ein stolzes Volk von Kriegern, sie gewährten im Kampf keine Gnade, baten aber auch selber um keine.

Der Großteil der Haradrim wurde als hochgewachsen, dunkelhäutig und im allgemeinen schwarzhaarig und dunkeläugig beschrieben. Dies traf vor allem auf die Bewohner Nah-Harads zu, die die Nordwestküste Harads bewohnten. In Weit-Harad lebten indes die so genannten Schwarzen Menschen, große und starke Krieger, die fast wie halbe Trolle erschienen. Da die Haradrim schon früh in Kontakt mit den Númenorern kamen, vermischten sich auch einige Südländer mit diesen.

Die Haradrim lebten in vielen Kleinkönigreichen, die sich nicht selten gegenseitig bekriegten. Viele dieser Reiche waren bereits früh unter den Schatten Saurons gefallen und sahen daher den Dunklen Herrscher als eine Art gottgleiches Wesen an, das sie verehren mussten.

Der gefallene Südländer, Bild: Anke Eißmann

Ihre Rüstungen fertigten sie aus sich überlappenden Bronzeplatten. Sie hatten eine Vorliebe für rot, was sich in ihrer Kampfkleidung wieder fand, außerdem umwanden sie die langen Flechten ihres Haares mit Gold. Im Kampf führten die Krieger Schwerter, Äxte, Speere und Pfeil und Bogen. Neben dem Reiten von Pferden, vermochten sie es auch die ungeheuren Tiere zu reiten, die die Länder Harads durchstreiften und die die Mûmakil geheißen wurden. Als Kriegswaffe, bauten sie hohe Türme auf ihre Rücken, von dem aus Speere und Pfeile in die Reihen des Gegners geschickt werden konnten.

Ein dauerhafter Feind der Haradrim war Gondor, sie bekriegten sich bereits seit dem frühen Dritten Zeitalter. Gründe für die Kämpfe waren vor allem territoriale Ansprüche und Verletzungen der Grenzen von Seiten der Haradrim. Ein ausgehandelter Waffenstillstand versprach oft nur für wenige Jahre Frieden. Es ist anzumerken, dass die häufig siegreichen Gondorer die Haradrim erniedrigten, indem sie dem gondorischen König huldigen mussten. Besiegten Königen Harads wurde nicht selten der Sohn genommen, welcher dann am Hofe Gondors als Diener und Sklave gefangen gehalten wurde.

Viele Haradrim folgten am Ende des Dritten Zeitalters dem Ruf und den Versprechungen des Dunklen Herrschers zum Morannon und von dort aus in den Krieg. Das Banner der Haradrim, die bei der Schlacht auf den Pelennor-Feldern kämpften war die Schwarze Schlange auf rotem Grund.

Geschichte

Die Númenorer erkundeten um das Jahr 600 des Zweiten Zeitalters die Küsten Mittelerdes und kamen so wohl auch in Kontakt mit den Einwohnern des Harad, des Südens des großen Kontinentes.

In der Zeit der Dunklen Jahre siedelten sich Königstreue Númorer an den Westküsten Harads an. Viele Númenorer unter ihnen Herumor und Fuinur wurden zu großen Herrschern in den Königreichen Harads. Viele von ihnen wurden jedoch schließlich vom Dunklen Herrscher verführt.

Ein Kampf zwischen Gondorern und Haradrim, Bild: Jan PospíÅ¡il

Viele Königreiche der Haradrim standen schließlich mit dem Dunklen Herrscher Sauron, der zu dieser Zeit den Höhepunkt seiner Macht auf Mittelerde erlangt hatte, im Bunde und leisteten ihm Vasallendienst und mussten ihm schließlich, wie einem gottgleichen Wesen huldigen. Harad erreichte durch die Treue zu Sauron seine Blütezeit und große, wehrhafte Städte entstanden.

Im Dritten Zeitalter begannen sie, mutmaßlich aufgestachelt durch den Dunklen Herrscher, Gondors südliche Grenzen anzugreifen. Von da an stellten sie für die Gondorer eine dauerhaft ernstzunehmende Gefahr dar. Viele Kriege zu Lande und auch zu Wasser wurden zwischen Gondor und haradischen Völkern im Laufe des Dritten Zeitalters ausgetragen. Im Interesse des Siegers stand nicht selten die Provinz Harondor oder die frühere, númenórische Hafenfeste Umbar.

Um 1448 D. Z. wurde Harad durch flüchtige Anhänger des Thronräubers Castamir in den Sippenstreit Gondors verwickelt. Flüchtlinge dieses versuchten Putsches flohen nach Umbar, wo sie Zuflucht fanden und sich mit den ansässigen Menschen vermischten. Die Nachfahren jener Anhänger Castamirs nannten sich schließlich die Korsaren von Umbar. Es waren gefürchtete Seeräuber, die vor allem Gondors südliche Lehen, wie etwa Belfalas angriffen.

Im Ringkrieg kämpften sie für Sauron unter anderem in der großen Schlacht auf den Pelennor-Feldern und der Schlacht am Morannon.

Nach ihrer Niederlage schlossen jedoch Gesandte vieler der besiegten Haradrim-Heere Friede mit Gondor unter ihrem neuen König Elessar. Wenn auch dieser Friede sicherlich nicht dauerhaft war.

Zeittafel

Zweites Zeitalter

  • Um 1000 – 3441 · Dunkle Jahre. Sauron erreicht den Höhepunkt seiner Macht in Mittelerde. Königstreue Númenorer besiedeln die Westküste Harads, sie werden als Schwarze Númenorer bekannt. Viele Númenorer unter ihnen Herumor und Fuinur werden zu großen Herrschern in den Königreichen Harads. Viele werden jedoch schließlich vom Dunklen Herrscher verführt. Harad, durch seinen Bund mit Sauron und ihrem Vasallendienst, erreicht seine Blütezeit. Große, wehrhafte Städte entstehen.

Drittes Zeitalter

  • 933 · Earnil I. erobert das zuvor von der See und vom Land aus belagerte Umbar und macht es zu einem großen Hafen und einer Festung Gondors.
  • 1015 · Menschen von Harad, die unter der Führung der aus Umbar vertriebenen Fürsten stehen, belagern die Festung viele Jahre, bleiben aber erfolglos.
  • 1050 · Nach langen Kämpfen bezwingt Hyarmendacil I. die Menschen von Harad. Oberherrschaft des Königreichs Gondor über Harad. Die haradrischen Könige müssen sich dem gondorischen König beugen und ihm huldigen. Die Harad-Straße wird errichtet.
  • Um 1448 – 1551 · Harad wird durch flüchtige Anhänger des Thronräubers Castamir in den Sippenstreit Gondors verwickelt. Harad lehnt sich erfolglos gegen Gondor auf. Harondor wird zum Niemandsland und Gondor büßt Herrschaftsgebiete in Harad ein.
  • 1634 · Die Korsaren von Umbar unter der Führung von Angamaite und Sangahyando, Castamirs Urenkeln, verwüsten Pelargir und töten König Minardil.
  • 1810 · König Telumehtar erobert Umbar zurück, um die plündernden Korsaren zurück zu drängen. Telumehtar fügt seinem Namen daraufhin den Titel Umbardacil ,„Bezwinger Umbars“, hinzu.
  • 1944 · Die Wagenfahrer verbünden sich mit Menschen aus Khand und Nah-Harad und die Feinde Gondors greifen das Reich gleichzeitig von Norden und Süden her an und bringen es an den Rand der Vernichtung.
  • 2758 · Eine große Flotte Korsaren greift Gondors Küsten an. Gondor kann dem befreundeten Rohan nicht beistehen, Rohan wird fast von den Dunländern überrannt.
  • 2885 · Die von Saurons Sendboten aufgehetzten Haradrim überschreiten den Fluss Poros und greifen Gondor an. Die beiden älteren Söhne Folcwines, des Königs von Rohan, die Gondor zur Hilfe geeilt sind, fallen in einer Schlacht.
  • 3018 – 3019 · Viele Völker Harads treten auf Seiten des Dunklen Herrschers in den Ringkrieg ein und ziehen über die verfallene Harad-Straße gen Norden in den Kampf gegen die Freien Völker des Westens. Nach ihrer Niederlage schließen jedoch Gesandte vieler der besiegten Völker Friede mit Gondor.

Andere Bezeichnungen

Ein Krieger der Haradrim mit Kriegsbemalung
  • Haradwaith (Sindarin für ‚Südvolk, Südregion‘).
  • Südländer (Original Southrons), manchmal auch im Bezug auf die Dunländer gebraucht.
  • Schwärzlinge (Original Swertings), so genannt von den Hobbits.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
    • Zweites Buch, Zweites Kapitel: Der Rat von Elrond.
    • Viertes Buch,
      • Viertes Kapitel: Kräuter und Kaninchenpfeffer.
      • Fünftes Kapitel: Das Fenster nach Westen.
    • Fünftes Buch,
      • Drittes Kapitel: Die Heerschau von Rohan
      • Viertes Kapitel: Die Belagerung von Gondor
      • Sechstes Kapitel: Die Schlacht auf den Pelennor-Feldern
    • Sechstes Buch, Fünftes Kapitel: Der Truchsess und der König.
    • Anhang A (II.), 4. Gondor und die Erben von Anárion.
    • Anhang B, Die Aufzählung der Jahre (Zeittafel der Westlande).
  • J. R. R. Tolkien: Das Silmarillion. Herausgegeben von Christopher Tolkien.
    • Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter.