Goldbeere

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Goldbeere, Tochter der Wasserfrau, Bild: Anke Eißmann

Goldbeere (Original: Goldberry) ist im Legendarium die Tochter der Wasserfrau.

Beschreibung

Goldbeere

Goldbeere hatte langes goldblondes Haar und trug ein grünes, silberdurchwirktes Gewand mit einem goldenen, edelsteinbesetzten Gürtel, der wie eine Kette von Schwertlilien geformt war. Sie war schlank, fröhlich und bewegte sich äußerst anmutig. Das Entzücken, das Sterbliche in Goldbeeres Gegenwart ergriff, wird beschrieben als „nicht so glühend und überirdisch“ wie die Gegenwart von Elben, „vielmehr tiefer und dem sterblichen Herzen näher; wunderbar, und dennoch nicht unvertraut.“

Goldbeere lebte zusammen mit Tom Bombadil in dessen Haus. Bombadil sagte über Goldbeere, dass er sie bei der Weidenwinde „vor langer Zeit“ getroffen habe. Er beschenkte sie häufig mit Wasserlilien. Sie wandelte wie Tom Bombadil häufig über die Hügel und an den nahen Ufern der Weidenwinde umher, im Frühling badete sie im Fluss.

Hintergrund

Goldbeere die Flusstochter,
Bild: Anke Eißmann

Goldbeere war wohl wie Tom Bombadil eine Art Naturgeist. J. R. R. Tolkien schrieb in einem Brief über Goldbeere, in dem er sich kritisch über die geplante Darstellung Goldbeeres als Tochter des Alten Weidenmanns äußerte.

Wir sind nicht in einem »Märchenland«, sondern in einer echten Flusslandschaft im Herbst. Goldbeere steht für die wirklichen jahreszeitlichen Veränderungen in solchen Gegenden.

—” J. R. R. Tolkien und Humphrey Carpenter (Hrsg.): Briefe. Brief 210: Aus einem Brief an Forrest J. Ackerman.

Ebenfalls auf der Basis der Annahme Goldbeere sei ein Naturgeist, verweisen Wayne G. Hammond und Christina Scull in ihrem Leitfaden für Leser des The Lord of the Rings auf eine Textstelle in der deutlich wird, dass Goldbeere eine gewisse „Macht“ über die jahreszeitlichen Naturvorgänge hat.

Als sie [die vier Hobbits] aus dem Fenster schauten, drang zu ihnen sanft, als strömte sie mit dem Regen herab, die klare Stimme von Goldbeere, die über ihnen sang. Sie konnten wenige Wörter verstehen, aber sie erkannten, dass es ein Regenlied war, so süß wie Schauer auf trockene Berge, und es erzählte die Geschichte eines Flusses von der Quelle im Hochland bis zum Meer weit drunten. [...] 'Heute ist Goldbeeres Waschtag', sagte er [Tom Bombadil], 'und ihr Herbstgroßreinemachen. Zu nass für Hobbits - sie sollen ausruhen solange sie können! [...]'

—” J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Erstes Buch, Siebtes Kapitel: In Tom Bombadils Haus.

Sonstiges

  • In der Gedichtsammlung Die Abenteuer des Tom Bombadil entspricht Goldbeere noch eher den schalkhaften Natur- oder Wassergeistern, die Tolkien wohl aus den Sagen und Geschichten seiner Heimat England kannte. So zieht sie zum Beispiel Tom Bombadil am Bart, so dass dieser in die Weidenwinde fällt.
  • Wie Tom Bombadil kommt auch Goldbeere aus zeitlichen und dramaturgischen Gründen in der Der Herr der Ringe (Filmtrilogie) nicht vor, allerdings designte das neuseeländische Special-effects-Unternehmen WETA - sie waren bereits für die Effekte und die computertechnische Visualisierung der Filmtrilogie verantwortlich, eine Goldbeere-Sammelkarte für Decipher. Dort wird Goldbeere von Amanda Neil dargestellt und ähnelt in ihrer Erscheinung einer griechischen beziehungsweise römischen Nymphe oder Najade.

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
    • Erstes Buch, Siebtes Kapitel: In Tom Bombadils Haus.
  • J. R. R. Tolkien: Briefe. Herausgegeben von Humphrey Carpenter.
    • Brief #210.
  • J. R. R. Tolkien: Die Abenteuer des Tom Bombadil.
    • Erstes Gedicht: Die Abenteuer des Tom Bombadil.
  • Wayne G. Hammond und Christina Scull: The Lord of the Rings: A Reader’s Companion.
    • Book One; Chapter VII: In the House of Tom Bombadil.