Elbisch

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Begriffsklaerung.png Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Familie der elbischen Sprachen, die Tolkien entwickelt hat. Eine Beschreibung der Elbisch-Bücher von Helmut W. Pesch ist unter Elbisch (Bücher) zu finden.

Elbisch werden im Legendarium alle – lebende wie tote – elbischen Sprachen Ardas genannt. Der Name bezeichnet also im Prinzip eine Sprachfamilie, wird aber häufig als Name einer individuellen Sprache verwendet: Einerseits in Komposita wie „Hochelbisch“; andererseits von Laien, die sich nicht bewusst sind, dass es mehr als eine elbische Sprache gibt. Die frühesten Entwürfe entstanden wahrscheinlich im letzten Studienjahr in Oxford. [1]

Die elbischen Sprachen sind Kunstsprachen, erfunden von J. R. R. Tolkien. Am bekanntesten und am weitesten ausgearbeitet sind Quenya und Sindarin.

Geschichte der Sprachen

Quenya und verwandte Sprachen

Als die Elben am Cuiviénen erwachten, gaben sie allem Namen. Dies geschah im primitiven Quendisch, das sie dort alle gemeinsam sprachen. Dann begaben sich die Eldar auf die große Wanderung nach Valinor. Einige Elben wollten aber nicht mitziehen und sie blieben. Diese wurden Avari genannt und von ihnen ist nur wenig bekannt, genau wie von ihrer Sprache, dem Avarin. Die drei Stämme der Eldar, die Vanyar, Noldor und Teleri brachen auf und ihnen wird am Anfang ihrer Reise das gemeine Eldarin zugeordnet. Auf der circa 270 Jahre dauernden Wanderung wurden die drei Stämme nicht nur geographisch, sondern auch sprachlich getrennt.

Jeder Stamm entwickelte seine eigene Sprache: Die Vanyar, die ersten, die nach Valinor gingen, sprachen das Vanyarin. Von dieser Sprache, die nur in Valinor gesprochen wird, ist sehr wenig bekannt. Als nächste folgten die Noldor, die das Noldorin sprachen. Aus dieser Sprache, die dem Vanyarin anfangs noch sehr ähnlich war, entwickelte sich zuerst das valinorische Quenya, das der Zeit nach der Entwicklung der Schrift und vor dem Exil der Noldor zugeordnet wird. Als die Noldor ins Exil nach Beleriand gingen, wurde das klassische Quenya zur hohen Sprache der Elben und später die Sprache der Gelehrten und Adeligen in Mittelerde. Das ursprünglichste Quenya finden wir in einem frühen Wörterbuch von Tolkien, in dem er auch mit Allegorien arbeitet, in dem er realen Personen, wie sich selbst oder Edith sowie Orten wie Warwick Quenya-Namen gegeben hat.* [2]

Sindarin und verwandte Sprachen

Bereits während des Exils der Noldor war Quenya in Mittelerde keine wirklich gesprochene Sprache mehr, denn schnell nahmen die Noldor das Sindarin ihrer Nachbarn in Beleriand an.
Der Stamm der Teleri, der während der großen Wanderung als letzter zurückblieb, wurde in drei Teile getrennt. Der erste Teil scheute sich vor der Überquerung des Nebelgebirges und blieb im Großen Grünwald, dem späteren Düsterwald, zurück. Sie wurden die Nandor genannt und entwickelten ihre eigene Sprache, das Nandorin. Auch von dieser Sprache sind nur wenige Worte bekannt.
Ein weiterer großer Teil der Teleri wagte zwar die Überquerung des Gebirges, doch nicht die Überfahrt übers Meer. Nur die Lindar segelten nach Tol Eressea und sprachen dort ihr Lindarin. Die am Meer zurückgebliebenen Grauelben besiedelten Beleriand. Thingol zog sich mit den seinen und Melian nach Doriath zurück und sicherte dessen Grenzen. Ihr Dialekt, das Doriathrin, ging mit Doriath unter. Auch das im nördlichen Beleriand gesprochene Sindarin ist nicht mehr vorhanden, da während der Nirnaeth Arnoediad praktisch alle Elben auslöscht wurden, die dieses Nord-Sindarin sprachen.
Nur das westliche Sindarin der am Meer lebenden Elben überdauerte die Umwandlung Ardas, so dass sich daraus das klassische Sindarin entwickelte, wie es im Dritten Zeitalter in Bruchtal und von allen mit númenorischem Blut gesprochen wurde.

Stammbaum

Elbisch in den Tolkienbriefen

Tolkien nennt das Quenya in Brief 4 "nonsense fairy languge", was Krege "Feiensprache" übersetzt. [3] In folgenden Briefen geht Tolkien auf das Elbische ein:

Weblinks

Quellen

  • Der Herr der Ringe, Übersetzt von Margaret Carroux und E.-M. von Freymann, Stuttgart, Klett-Cotta: 2009, Seite 1253–1257
  • Der Herr der Ringe, Übersetzt von Wolfgang Krege, Stuttgart, Klett-Cotta: 2000, Seite 1197–1200
  • Das Silmarillon, Übersetzt von Wolfgang Krege, Stuttgart, Klett-Cotta: 1978, Seite 158, 165f, 381