Dol Guldur

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Dol Guldur, Bild: Matěj Čadil.

Dol Guldur (Sindarin für ‚Hügel der schwarzen Magie‘) ist im Legendarium eine Festung Saurons im südlichen Düsterwald.

Zeitangabe

  • 1050 D. Z.: Ein Schatten fällt auf den Grünwald, und die Menschen beginnen, ihn den Düsterwald zu nennen.
  • 1100 D. Z.: Die Weisen entdecken, dass eine böse Macht eine Festung in Dol Guldur angelegt hat. Man nimmt an, es sei einer der Nazgûl.
  • 2060 D. Z.: Die Macht von Dol Guldur wächst. Die Weisen fürchten, Sauron könne wieder Gestalt annehmen.
  • 2063 D. Z.: Gandalf geht nach Dol Guldur. Sauron zieht sich zurück und versteckt sich im Osten. Der Wachsame Friede beginnt.
  • 2460 D. Z.: Der Wachsame Friede endet. Mit vermehrter Stärke kehrt Sauron nach Dol Guldur zurück.
  • 2850 D. Z.: Gandalf geht wieder nach Dol Guldur und entdeckt, dass dessen Herr tatsächlich Sauron ist.
  • 2941 D. Z.: Der Weiße Rat beschließt schließlich, Sauron aus Dol Guldur zu vertreiben. Dieser flieht nach Mordor.
  • 3019 D. Z.: Schleifung Dol Guldurs durch Galadriel.

Geographie

Dol Guldur stand auf dem Amon Lanc im Südwesten des Düsterwalds und war von einem Ring hoher, dunkler Tannen umgeben.

Beschreibung

Sauron erbaute nach seiner Rückkehr nach Mittelerde um das Jahr 1000 D. Z. die Festung auf dem Amon Lanc und nutzte Dol Guldur als Basis, da Mordor immer noch von den Gondorrim bewacht wurde und eine Rückkehr dorthin zur damaligen Zeit unmöglich gewesen wäre.

Ursprünglich wurde der Amon Lanc von den Waldelben rund um Oropher bewohnt. Diese jedoch siedelten sich immer mehr nördlich in den Schwarzen Bergen (später bekannt als die Berge des Düsterwaldes) an. Später, als Sauron den Amon Lanc eingenommen hatte, wanderten die Elben Richtung Norden unter der Führung Thranduils über den Verzauberten Fluss, wo sie von da an blieben.

Erstmals erwähnt wurde Dol Guldur um 1100 D. Z., als der Westen entdeckte, dass sich eine böse Macht dort niedergelassen hatte. In den nächsten tausend Jahren wurde der Schatten des Nekromanten, wie man ihn nannte, immer stärker und verseuchte den Wald.

Gandalf versuchte zweimal, sich dort im Auftrag des Weißen Rates einzuschleichen. Beim zweiten Mal hatte er Erfolg, und seinem Bericht war zu entnehmen, dass sich dort Bergwerke befanden, in denen Gefangene Zwangsarbeit verrichteten. In Dol Guldur fand Gandalf auch den Zwergenkönig Thráin, der ihm die Karte zum Erebor gab.

Außerdem fand Gandalf heraus, dass der Nekromant tatsächlich Sauron war. Der Weiße Rat beschloss schließlich, Dol Guldur anzugreifen und vertrieb Sauron von dort.

Der Einfluss Dol Guldurs auf den einstigen Grünwald blieb jedoch auch nach der Vertreibung Saurons: Seine Kreaturen, darunter Spinnen und Warge, hatten sich im Süden des Waldes ausgebreitet und ihm einen neuen Namen eingebracht: Düsterwald.

Nach dem Wiederaufbau Barad-dûrs schickte Sauron eine kleine Armee unter Führung Khamûls, des zweitmächtigsten Ringgeistes, nach Dol Guldur, um die Festung wieder aufzubauen und als Basis im Norden zu verwenden. Tatsächlich nutzte Khamûl Dol Guldur als Ausgangsort der Eroberungszüge in Lothlórien, die jedoch erfolglos blieben. Nach Saurons Niederlage und den Misserfolgen Khamûls im Norden (nicht nur in Lórien, sondern auch in Thal und am Erebor) griffen die Elben Dol Guldur an, eroberten und schleiften es.

Galadriel und Celeborn kamen zur Festung, zerstörten sie und öffneten ihre Kerker und Gruben um das reinigende Sonnenlicht hinein zu lassen.

Etymologie

Im Entwicklungsprozess des Buches Der Hobbit hieß Dol Guldur lange Zeit nur „Der dunkle Turm des Nekromanten“. Erst als Tolkien Der Herr der Ringe schrieb, bekam der Ort einen elbischen Namen. Erst hieß er Dol Dúgol („Der dunkle Berg“), dann Dol Dúghul (selbe Bedeutung, jedoch linguistisch ausgefeilter) und schließlich Dol Guldur („Hügel der schwarzen Magie“ oder vielleicht „Der Hügel des Hexenmeisters“ in Anlehnung an „Der Turm des Nekromanten“).

Quellen

  • Das Silmarillion von J. R. R. Tolkien; Christopher Tolkien (Hrsg.); Wolfgang Krege (Übers.); Klett-Cotta, Stuttgart 1999 (13. Auflage) ISBN 3-608-93524-X; Von den Ringen der Macht und dem Dritten Zeitalter, worin diese Erzählungen zum Ende kommen.
  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Übersetzt von Margaret Carroux und Ebba-Margareta von Freymann. Klett-Cotta, Stuttgart 1969/1970. (Im Original erschienen 1954/55 unter dem Titel The Lord of the Rings.) Anhang B; Die Aufzählung der Jahre (Zeittafel der Westlande) Das Dritte Zeitalter
  • J. R. R. Tolkien: The Peoples of Middle-earth. (The History of Middle-earth, Band XII.) Herausgegeben von Christopher Tolkien. HarperCollins, London 1992; The Tale of Years of the third Age
  • Karen Wynn Fonstad: Historischer Atlas von Mittelerde. Stuttgart: Klett-Cotta, 2001.
  • Barbara Strachey: Frodos Reisen. Klett-Cotta, 1982. S. 54
  • John D. Rateliff: The History of The Hobbit.