Rohirrim

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Die Rohirrim, Bild: Anke Eißmann

Rohirrim (Sindarin für ‚Pferdeherren‘, Singular: Rohir)

Volk

Menschen

Geschichte

Die Rohirrim waren Nachkommen der Éothéod und somit Abkömmlinge der Edain, der ersten Menschen Mittelerdes.

Die Éothéod waren ein Volk, das in den Tälern des Anduin lebte. Unter ihrem Herrscher Eorl (später König Eorl der Junge), kamen sie dem gondorischen Truchsess Cirion im Jahre 2510 D. Z. zu Hilfe, so dass dieser bei der Schlacht auf dem Feld von Celebrant gegen die angreifenden Balchoth und Orks aus dem Nebelgebirge triumphieren konnte. Aus Dank gab Cirion den Éothéod die gondorische Provinz Calenardhon zur Besiedelung frei.

Truchsess Cirion spricht den Eid auf dem Halifirien,
Bild: Anke Eißmann

Durch den Eid von Eorl wurde die neuentstandene Freundschaft der beiden Völker bekräftigt, denn Eorl gelobte dem Herren von Gondor Beistand, sollte Gondor Notzeiten durchleiden oder um die Hilfe seines Volkes ersuchen.

Einige wenige Stämme der Dunländer, die sich in Calenardhon niedergelassen hatten, wurden von den Éothéod vertrieben und mussten sich in einem kargen Land nördlich von Calenardhon niederlassen, das nach ihnen später Dunland genannt wurde. Seit ihrer Vertreibung stellten sie eine dauernde Gefahr für die nördlichen Landesgrenzen dar.

Calenardhon wurde bald schon umbenannt und wurde fortan als Rohan (‚Land der Pferdeherren‘) bezeichnet. Dieser Name und die Volksbezeichnung Rohirrim gründeten sich auf Truchsess Cirions Sohn Hallas. Von den Rohirrim selber wurde Rohan die Mark oder auch die Riddermark genannt.

Sie gründeten viele Dörfer, darunter ihre erste Hauptstadt Aldburg und teilten das Land in verwalterische und militärische Teilbereiche ein, denen allerdings immer der König von Rohan vorstand.

Beschreibung

Ein Reiter der Rohirrim

Die Rohirrim waren großgewachsen, hatten blonde Haare und helle Augen. Sie waren ein deutlich primitiveres und einfacheres Volk als die Gondorer. Zum Großteil waren sie Bauern oder nomadisierende Pferdezüchter. Viele der Rohirrim lebten nicht in befestigten Siedlungen wie Aldburg oder Edoras sondern auf abseits gelegenen Höfen oder Gestüten. In Ostemnet gab es viele Hirten die über das ganze Jahr mit ihren Herden über die Graslande zogen und im Winter nur ein Zelt als Unterschlupf hatten. Doch auch in den Städten waren die Häuser der Menschen zweckmäßig, viele hatten nicht einmal eine seperate Schlafkammer und da den Rohirrim Glas unbekannt war, konnte Tageslicht nur durch Schlitze unterhalb des Dachgesimses hereinströmen. Das Volk gebrauchte eine archaische Sprache. Die Königsfamilie, sowie ein Großteil der Bevölkerung gebrauchten auch das Westron.

Aragorn II. beschrieb die Rohirrim wie folgt:

Sie sind stolz und eigenwillig, aber aufrichtig und großzügig im Denken und Handeln; kühn, aber nicht grausam; klug, aber nicht gelehrt; sie schreiben keine Bücher, doch singen sie Lieder nach Art der Kinder der Menschen vor den Dunklen Jahren.

—” J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Drittes Buch, Zweites Kapitel: Die Reiter von Rohan.

Rohans Heer führte immer der amtierende König an, seine Leibwache wurden die Ritter des Königs genannt. Eine Anzahl Marschälle verwalteten die rohanischen Gebiete, wie zum Beispiel die West- und Ostfold. Im Kriegsfall standen sie dem König als Heeresleitung bei. Angriffe begleiteten die Rohirrim mit Gesängen und Hörnerschall. Die Krieger Rohans waren stolz und unbeugsam.

Die Menschen, die auf ihnen ritten, waren ihnen [den Pferden] ebenbürtig; das flachsblonde Haar quoll unter ihren leichten Helmen hervor und wallten in langen Flechten hinter ihnen; die Gesichter waren ernst und kühn. In den Händen hielten sie kräftige Eschenspeere, bemalte Schilde hingen ihnen über den Rücken, lange Schwerter steckten in ihren Gehängen, und die glänzenden Panzerhemden reichten ihnen bis auf die Knie.

—” J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe. Drittes Buch, Zweites Kapitel: Die Reiter von Rohan.

In ihrer Ausrüstung ähnelten die Krieger denen auf dem Teppich von Bayeux.

Die Rohirrim waren nicht in unserem Sinne »mittelalterlich«. Die Kleidung auf dem Bayeux-Teppich (der in England angefertigt wurde) passt ganz gut zu ihnen, wenn man bedenkt, dass die Art Tennisnetze, die [die] Soldaten anzuhaben scheinen, nur ein grobes konventionelles Zeichen für Kettenpanzer aus kleinen Ringen sind.

—” J. R. R. Tolkien: Briefe. Herausgegeben von Humphrey Carpenter, Brief #211.

Das Heer Rohans vor der Schlacht auf den Pelennor-Feldern, Bild: Anke Eißmann

Das Heer Rohans bestand fast ausschließlich aus Berittenen und setzte sich demnach aus mehreren Éored unter der Führung von jeweils einem der Marschälle zusammen. Die gesamte Reiterei der Mark wurde Éohere genannt. Die Rohirrim liebten und verehrten ihre Pferde, darunter die Mearas, die edelste Pferderasse Mittelerdes. Schon die Vorfahren der Rohirrim, die Éothéod (‚Pferd-Volk‘) trugen diese Tiere im Namen. Das Banner von Rohan stellte ein Weißes Pferd auf grünem Grund dar. In der Goldenen Halle von Edoras, zeugte ein großer Wandteppich (Eorls Ritt) von der Verbindung zwischen den Rohirrim und ihren Pferden, die wie bei König Eorl und seinem Ross Felaróf zumeist besonders stark war.

Namen und Bezeichnungen

Rohirrim ist die in Gondor gebräuchliche Bezeichnung für die Bewohner von Rohan. Sie selbst nannten sich Menschen der Riddermark oder Eorlingas (‚Söhne Eorls‘). Von ihren Feinden, den Dunländern, wurden sie als Forgoil (‚Flachsköpfe‘) bezeichnet.

Verwandte Artikel

Quellen

  • J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.
    • Zweites Buch,
      • Zweites Kapitel: Der Rat von Elrond
      • Neuntes Kapitel: Der Große Strom.
    • Drittes Buch,
      • Zweites Kapitel: Die Reiter von Rohan
      • Sechtes Kapitel: Der König der Goldenen Halle.
    • Fünftes Buch,
      • Drittes Kapitel: Die Heerschau von Rohan
      • Fünftes Kapitel: Der Ritt der Rohirrim.
    • Anhang F (I.): Sprachen und Völker des Dritten Zeitalters, Von Menschen.
  • J. R. R. Tolkien: Nachrichten aus Mittelerde.
    • Teil 3, V Die Schlacht an den Furten des Isen (siehe auch Anmerkungen).
  • J. R. R. Tolkien: Briefe. Herausgegeben von Humphrey Carpenter.
    • Brief #210 und #211.