Die Abenteuer des Tom Bombadil

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Die Abenteuer des Tom Bombadil und andere Gedichte aus dem Roten Buch

von J. R. R. Tolkien;
Dietrich Ebert (Ill.);
Ebba-Margareta von Freymann, Thelma von Freymann (Einleitung) (Übers.)

Klett-Cotta, Stuttgart 1984

ISBN 3-608-95009-5

Taschenbuch, 87 Seiten

Illustrationen: 17 schwarzweiße Illustrationen in der Inhaltsübersicht

Die englische Originalversion ist auch in Tales from the Perilous Realm enthalten.

Die Abenteuer des Tom Bombadil und andere Gedichte aus dem Roten Buch (Original: The Adventures of Tom Bombadil and other verses from The Red Book), kurz meist Die Abenteuer des Tom Bombadil genannt, ist eine Gedichtsammlung von J. R. R. Tolkien. Die Gedichte stammen der Fiktion nach aus dem Roten Buch, und gehören damit zum Legendarium.

Inhalt

  • Vorwort
  1. Die Abenteuer des Tom Bombadil (The Adventures of Tom Bombadil)
  2. Tom geht rudern (Bombadil Goes Boating)
  3. Irrfahrt (Errantry)
  4. Prinzessin Ich-Mi (Princess Mee)
  5. Der Mann im Mond trank gutes Bier (The Man in the Moon Stayed Up Too Late)
  6. Der Mann im Mond kam viel zu früh (The Man in the Moon Came Down Too Soon)
  7. Der Steintroll (The Stone Troll)
  8. Luftikus (Perry-the-Winkle)
  9. Die Muhlipps (The Mewlips)
  10. Olifant (Oliphaunt)
  11. Fastitokalon (Fastitocalon)
  12. Katz (Cat)
  13. Schattenbraut (Shadow-Bride)
  14. Der Hort (The Hoard)
  15. Muschelklang (The Sea-Bell)
  16. Das letzte Schiff (The Last Ship)

Im Vorwort enthalten sind außerdem einige Nonsens-Verse, die im Roten Buch als Marginalie zu Bilbo Beutlins Kommt erst der Winter wieder her eingefügt sind.

Überlieferungsgeschichte

Tolkien berichtet im Vorwort zu Die Abenteuer des Tom Bombadil, die Gedichte dieses Bandes dem Roten Buch der Westmark entnommen zu haben. Er stieß darin auf einige flüchtig hingekritzelte Randnotizen und Anmerkungen, die sich beim genaueren Hinsehen als hobbitische Gedichte erwiesen.

Sie sind unterschiedlich im Ton – von den langzeiligen Tom-Bombadil-Balladen bis zu den kurzzeiligen Nonsens-Gedichten – und stammen aus unterschiedlichen Zeiten.

Bei den Gedichten Prinzessin Ich-Mi, Fastitokalon und Schattenbraut handelt es sich um auenländische Nonsensgedichte ähnlich den im Vorwort angeführten Versen. Es handelt sich dabei um eine hobbitische Gedichtform meist scherzhaften Inhalts und unbestimmten Ursprungs, deren Sinn für Außenstehende nicht immer leicht zu erraten ist.

Ein solches Nonsensgedicht ist auch Irrfahrt, welches im Gegensatz zu den anderen Beispielen Rückschlüsse auf den Verfasser zulässt: Es wurde höchstwahrscheinlich von Bilbo nach der Rückkehr von seiner ersten Reise verfasst, worauf der vergleichsweise ausgefeilte Stil und das Versmaß (welches sich nirgendwo sonst findet) hindeuten. Des weiteren zeigt es eine auffallende Verwandtschaft mit dem Lied über Earendil. Dieses ist wahrscheinlich eine überarbeitete Fassung von Irrfahrt; jedenfalls beruht die Bruchtaler Fassung auf elbischer Überlieferung, während die ältere Version diese nur oberflächlich imitiert.

Der Mann im Mond trank gutes Bier hat ebenfalls Bilbo zum Verfasser. Samweis Gamdschie ist der Autor der Gedichte Der Steintroll und Luftikus. Auch Katz wird Meister Samweis zugeschrieben. Tolkien vermutet jedoch, dass Samweis in diesem Fall lediglich älteres Überlieferungsgut neu gestaltete, da es sich um eine im Auenland volkstümliche Form handelt, in der Tiere zum Gegenstand scherzhafter Verse gemacht werden. Um ein solches volkstümliches Stück handelt es sich auch bei Olifant.

Völlig anderen Ursprungs sind Der Mann im Mond kam viel zu früh und Das letzte Schiff. Es handelt sich dabei um hobbitische Fassungen von Sagengut aus dem Südlichen Königreich, wie das gondorische Lokalkolorit der beiden Stücke beweist. Auch Der Hort muss ursprünglich aus Bruchtal stammen, da es elbische und númenórische Überlieferungen von Túrin und Mîm verarbeitet. Diese drei Stücke sind somit Beispiele für die durch die Ereignisse des Dritten Zeitalters verursachten kulturellen Umwälzungen, die sich auch auf die Literatur des Auenlands auswirkten.

Die Gedichte Die Abenteuer des Tom Bombadil und Tom geht rudern stammen unzweifelhaft aus Bockland, da die Verfasser mit seiner Geographie gut vertraut waren. Ersteres ist wohl eine Kompilation ursprünglich selbständiger Bombadil-Überlieferungen, letzteres ist jüngeren Datums; Tolkien vermutet, dass es erst nach dem Besuch Frodos und seiner Freunde in Bombadils Haus entstanden ist.

Rätselhaft ist Muschelklang, welches wohl als einziges der in den Abenteuern versammelten Gedichte aus dem Vierten Zeitalter stammt. Im Roten Buch weist es die Marginalie „Frodos Traum“ auf. Tolkien lehnt jedoch die Annahme einer Verfasserschaft Frodos als unbegründet ab.

Über Ursprung und Verfasserschaft von Die Muhlipps ist nichts näheres bekannt.

Quellen

J. R. R. Tolkien: Der Herr der Ringe.