Heiligtum Erus

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Das Heiligtum Erus war eine Ilúvatar geweihte Stätte auf Númenor, an der jährlich Zeremonien stattfanden. Es bestand aus einer Senke am Gipfel des Meneltarma, die über eine Straße vom Fuß des Berges aus zu erreichen war. Die Senke entstand, als Númenor zu Beginn des Zweiten Zeitalters aus dem Meer gehoben wurde. Sie wurde nie von Menschen betreten oder von ihnen verändert.

Hintergrund

Es stand jedem Númenórer frei, das Heiligtum jederzeit und auch in Gruppen aufzusuchen. Jedoch waren immer, wenn sich Besucher der heiligen Stätte näherten, drei Adler anwesend, die auf drei Felsen am Westrand der Senke saßen. Diese drei Adler wurden die „Zeugen Manwes“ genannt. Ansonsten war der Ort von Vögeln gänzlich verlassen.

Am Heiligtum Erus wurden keine Waffen oder Werkzeuge getragen. Zudem wurde dort nicht gesprochen. Letzteres Gebot wurde von den Númenórern auf Grund der Atmosphäre des Ortes als selbstverständlich empfunden. Das Schweigen wurde nur anlässlich der Zeremonien – und auch dann nur vom König – gebrochen.

Zeremonien

Am Heiligtum Erus fanden im Laufe jedes Jahres an den drei hohen Feiertagen Númenors Zeremonien zu Ehren Erus statt. Diese Zeremonien wurden zusammen die „Drei Gebete“ genannt. Zu den Zeremonien stieg immer eine schweigende Menschenmenge, in weißen Kleidern und geschmückt mit Blumen, unter der Führung des Königs zu Fuß zum Heiligtum Erus hinauf. Dort, am Rand der Senke, sprach dann der König ein Gebet zu Eru:

  • an Erukyerme (Quenya für ‚Gebet an Eru‘) am Frühlingsanfang ein Bittgebet für ein gesegnetes Jahr
  • an Erulaitale (Quenya für ‚Lob Erus‘) am Mittsommertag ein Lobgebet
  • an Eruhantale (Quenya für ‚Danksagung an Eru‘) am Herbstende ein Dankgebet

Während der Zeremonien kreisten die Zeugen Manwes am Himmel über dem Heiligtum und ließen sich nicht wie sonst nieder.

Geschichte

Ab der Herrschaft Tar-Ancalimons, zu Beginn des dritten Jahrtausends des Zweiten Zeitalters, besuchten die Númenórer nur noch selten das Heiligtum. König Ar-Gimilzôr, der etwa eintausend Jahre später lebte, kam niemals dorthin. Nur sein Nachfolger Tar-Palantir besuchte das Heiligtum wieder regelmäßig.

Das Heiligtum war vor der Ankunft Saurons auf Númenor im Jahr 3262 und dem Bau von Melkors Tempel die einzige dort befindliche heilige Stätte. Unter Saurons Einfluss wurden die Zeremonien am Heiligtum von Ar-Pharazôn, Tar-Palantirs Nachfolger, verboten. Trotzdem wagte es niemand, die heilige Stätte zu entweihen.

Es heißt, nach dem Untergang Númenors im Jahr 3319 habe der Gipfel des Meneltarma mit dem Heiligtum Erus immer noch als Insel aus dem Westmeer geragt. Da der Meneltarma aber während des Untergangs begann, Feuer zu speien, ist dies unwahrscheinlich.

Quellen