Arnor

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Die Flagge des Königreichs Arnor, Bild: Rondador

Arnor (Sindarin für ‚Königsland‘) ist im Legendarium ein Dúnedain-Königreich im Nordwesten von Mittelerde.

Zeitangabe

Geographie

In seiner Blütezeit umfasste Arnor den größten Teil Eriadors zwischen den Flüssen Lhûn im Westen und Grauflut und Lautwasser im Osten. Das geographische Bild des Landes wurde am meisten von kleineren Hügelketten wie den Wetterbergen und den Nordhöhen bestimmt. Der größte Fluss war der Baranduin. Die wichtigsten Handelswege bildeten die Große Oststraße, die quer durch das Reich von Ost nach West verlief, und die Nord-Süd-Straße, die Arnor mit dem Südkönigreich Gondor verband.

Geschichte

Gründung

Arnor war das nördliche der beiden Exilreiche der Dúnedain, die von Elendil und seinen Söhnen nach dem Untergang Númenors in Mittelerde gegründet wurden. Vor der Ankunft Elendils hatte es auf diesem Gebiet lediglich vereinzelte númenórische Siedlungen gegeben, die aus der Zeit Tar-Aldarions stammten. Bei der Errichtung ihres Reiches wurden die Dúnedain von Gil-galad und den Elben Lindons unterstützt, die sie bei ihrer Landung freundschaftlich empfangen hatten. Wegen der guten Beziehungen zu den Elben und aufgrund der Tatsache, dass es von Elendil selbst regiert wurde, schien Arnor gegenüber Gondor den höheren Rang einzunehmen. Der erste Königssitz des Reiches war das an den Ufern des Nenuial-Sees gelegene Annúminas. Drei der Palantíri, die Elendil von seinem Vater Amandil erhalten hatte, wurden in Arnor aufbewahrt: im Wachtturm von Amon Sûl, im Elostirion auf den Turmbergen, sowie im höchsten Turm der Hauptstadt Annúminas.

Teilnahme am Letzten Bund

Am Ende des Zweiten Zeitalters bildeten die Streitkräfte Arnors mit den Elben unter Gil-galads Führung eine Allianz, um Sauron in Mordor zu besiegen. Zusammen mit den Heeren Gondors gelang es ihnen, den Dunklen Herrscher nach langer Belagerung niederzuwerfen. Doch bei diesem Feldzug mussten auch die Truppen Arnors schwere Verluste hinnehmen, denn unter den Gefallenen war auch Elendil. Die Zahl der Todesopfer war so groß, dass ganze Landstriche entvölkert wurden. Nach Elendils Tod wurden Isildur und seine Nachfahren Erben des Throns. Da in Gondor im Gegenzug Anárions Nachkommen herrschten, gab es nun zwei Reiche, die getrennt voneinander regiert wurden.

Niedergang und Teilung

Die Dúnedain des Nordens waren nicht so zahlreich wie die des Südens und vermehrten sich auch nicht so schnell. Zwar war der Boden des Landes sehr fruchtbar, sodass die Bevölkerung versorgt werden konnte, jedoch erlebte Eriador lange, kalte Winter, die die Lebensbedingungen der Menschen erschwerten. Annúminas, die Hauptstadt des Reiches, konnte von seinen wenigen Bewohnern nicht erhalten werden und verfiel mit der Zeit. Daraufhin wurde der Königssitz in das kleinere Fornost verlegt. Nach dem Tod des zehnten Königs, Earendur, waren die Streitigkeiten zwischen seinen Söhnen um das Erbe so groß, dass das Reich in drei Teile geteilt werden musste: Arthedain im Nordwesten, Rhudaur im Nordosten und Cardolan im Süden.

Konflikte zwischen den Teil-Königreichen

In Cardolan und Rhudaur erloschen die königlichen Linien schnell und Rhudaur geriet unter die Herrschaft der Bergmenschen. Dies veranlasste die Könige von Arthedain, wo die Linie Isildurs erhalten blieb, dazu, Anspruch auf die Herrschaft über das gesamte Gebiet von Arnor zu erheben. Dieser Anspruch wurde jedoch von Rhudaur, das bereits vom Hexenkönig von Angmar beeinflusst wurde, zurückgewiesen. Häufig gab es Streit zwischen den drei Reichen bezüglich des Besitzes der Wetterspitze, wo ein Palantír aufbewahrt wurde. Cardolan und Rhudaur versuchten, den Berg zu erobern, da sie selbst keine Sehenden Steine besaßen.

Kriege mit Angmar

Nachdem sich der Hexenkönig am Nordende des Nebelgebirges ein Reich errichtet und Rhudaur unter seine Herrschaft gezwungen hatte, begann er, Arthedain anzugreifen. Ein Großteil der Bevölkerung Cardolans wurde bald durch die Große Pest dahingerafft. Arthedain wehrte sich mit schwindenden Kräften gegen den Vormarsch Angmars. Dabei wurde es eine Zeit lang von den Elben von Bruchtal und Lindon unterstützt. Doch schließlich wurde Fornost von den Truppen Angmars eingenommen. Gondor erreichte Nachricht von den Nöten der Dúnedain des Nordens und schickte eine Kriegsflotte, die den Hexenkönig in der Schlacht von Fornost besiegte. Doch von der Bevölkerung Arthedains waren zu wenige übrig geblieben, um das Reich zu erhalten und so wurden sie zu Waldläufern. Die Linie der Könige setzte sich jedoch, unterstützt von den Elben von Bruchtal, in den Stammesführer der Dúnedain fort.

Neugründung

Das Reich von Arnor wurde nach dem Ringkrieg in seiner größten Ausdehnung von König Elessar wieder errichtet. Mit Annúminas als Hauptstadt bildete es den Nordteil des Wiedervereinigten Königreiches. So wurde Arnor, wenngleich nie so dicht besiedelt wie das südliche Gondor, allerdings wieder zu einem bevölkerungsreichen Land.

Könige von Arnor

  1. Elendil der Lange (3320–3441 Z. Z.)
  2. Isildur (3441 Z. Z.–2 D. Z.)
  3. Valandil (2–249 D. Z.)
  4. Eldacar (249–339 D. Z.)
  5. Arantar (339–435 D. Z.)
  6. Tarcil (435–515 D. Z.)
  7. Tarondor (515–602 D. Z.)
  8. Valandur (602–652 D. Z.)
  9. Elendur (652–777 D. Z.)
  10. Earendur (777–861 D. Z.)

Andere Namen

  • Nördliches Königreich
  • Arnanóre (Quenya-Form)

Quellen